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Schlafwandeln

Wenn die Nacht zur Wanderung wird

Die nächtliche Wanderung geht los: Die Augen sind offen, der Blick ist starr nach vorne gerichtet und die Handlungen verwirrend, mitunter aber auch überraschend oder beeindruckend. Meistens ist der Spuk schon nach einigen Minuten vorbei. Doch wie entsteht nächtliches Schlafwandeln und was können Betroffene und Angehörige dagegen tun?

Somnambulismus – der Spaziergang im Schlaf

Der medizinische Ausdruck Somnambulismus setzt sich aus den lateinischen Wörtern „somnus“, was schlicht „Schlaf“ bedeutet, und „ambulare“, was sich mit „spazierengehen“ übersetzen lässt, zusammen. Schlafwandler verlassen nachts das Bett, wandern durchs Zimmer, die ganze Wohnung und manchmal sogar ins Freie. Nicht selten werden dabei auch Tätigkeiten durchgeführt. Bei diesem Phänomen schläft ein Teil des Körpers, während sich der andere im Wachzustand befindet.

Selbst anspruchsvolle Tätigkeiten wie Putzen und Kochen und sogar das Spielen eines Musikinstruments können vorkommen, eindrucksvoll dargestellt von der Schauspielerin Holly Hunter in dem Film „Das Piano“ aus dem Jahr 1993.

Schlafwandler gehen gerne in Richtung des Lichts. Da früher aufgrund fehlender Beleuchtung der Mond als einzige Lichtquelle diente, bewegten sich Schlafwandler auf den Himmelskörper zu. Daher stammt auch der veraltete Begriff „Mondsucht“.

Schlafwandeln kann wenige Minuten, aber auch bis zu einer Stunde andauern.

Wer wandelt so geheimnisvoll durch die Dunkelheit?

Schlafwandeln kommt vor allem bei Kindern und Jugendlichen recht häufig vor. Rund 30 % der Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren sind schon einmal des Nachts umhergewandert. Da das Gehirn bei jungen Menschen noch nicht richtig ausgereift ist, kann es zu Störungen in der Koordination des Schlafablaufs kommen. Auch Migräne kann dieses Schlafphänomen begünstigen. Meist hört das nächtliche Wandeln mit steigendem Alter und dem Beginn der Pubertät von ganz allein auf.

Nur ungefähr ein bis drei Prozent der Erwachsenen verlassen nachts schlafend das Bett. Gewisse Persönlichkeitszüge wie Zurückgezogenheit, Stressanfälligkeit und ein verringertes Selbstwertgefühl können zu den Ursachen zählen. Tritt die Mondsucht in fortgeschrittenem Alter zum ersten Mal auf, sollte zur Sicherheit ein Arzt konsultiert werden. In seltenen Fällen gelten dann Krankheiten wie Epilepsie, Hirnkrankheiten oder psychische Probleme als auslösende Faktoren.

30 % der Kinder, aber nur 1–3 % der Erwachsenen wandeln im Schlaf.

Welche Faktoren begünstigen das Schlafwandeln?

Forscher sind sich über die Hintergründe des Schlafwandelns nicht ganz einig. Fakt ist jedoch, dass Schlafwandeln während der Tiefschlafphase ohne Träume (NON-REM-Phase) und im Traumstadium (REM-Phase) auftritt. Durch ein EEG wird deutlich, dass die Gehirnströme beim Schlafwandeln aus dem Rhythmus gelangen. Das Gehirn setzt das Bewegungszentrum in Gang, ohne dabei zu direktem Bewusstsein zu gelangen. Daher erinnern sich schlafwandelnde Personen, auch wenn sie mit offenen Augen durch die Umgebung irren, am nächsten Tag oft nicht mehr an das Geschehene.

Als auslösende Faktoren für das Schlafwandeln gelten:

  • physischer Stress
  • psychischer Stress
  • Erschöpfungs- und Übermüdungszustände
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Fieber
  • laute Geräusche und Lichtreize
  • bestimmte Medikamente

Ist Schlafwandeln gefährlich?

Wer kennt es nicht – das typische Bild vom Schlafwandler im weißen Nachthemd mit nach vorne ausgestreckten Armen, den Dachgiebel entlangwandernd in Richtung Vollmond? Die Vorstellung mag vielleicht ganz lustig und amüsant erscheinen, ist in Wahrheit aber gar nicht so ungefährlich. Die nächtlichen Wanderungen beinhalten eine gewisse Verletzungsgefahr, da der Körper weniger auf Schmerzreize reagiert und über eine geringere Reaktionsfähigkeit sowie verminderte Orientierung verfügt. Der Ausdruck „mit schlafwandlerischer Sicherheit“ zählt definitiv zu den Mythen.

Einige der Gefahren, die beim Schlafwandeln bestehen, sind folgende:

  • Sturz über die Treppe oder aus dem Fenster
  • Prellungen und andere Verletzung durch Anstoßen an Wänden und Möbeln
  • Brennende Herdplatten
  • Unfallgefahr auf der Straße
  • das Auto starten
  • Das klingt alles etwas gruselig – ist es auch. Daher ist es ratsam für Schlafwandler, egal, ob Kinder oder Erwachsene betroffen sind, einige Vorkehrungen zur Vermeidung von Unfällen zu treffen.

    • Kaufe eine speziell angefertigte Matratze, die ein Alarmgeräusch von sich gibt, sobald das Bett verlassen wird.
    • Schließe Türen und Fenster ab und verstecke den Schlüssel.
    • Vermeide durch eingebaute Gitter den Sturz über die Treppe.
    • Verstaue Scheren und Messer an einem sicheren Ort und entferne alle Gegenstände, die eine Verletzungsgefahr mit sich bringen könnten.

    Soll man Schlafwandler wecken?

    Was tun als Angehöriger, wenn der Partner oder das Kind des Nachts plötzlich das penibel sortierte Bücherregal in der Nacht nach eigenen Vorstellungen umräumt oder im Glauben, sich im Bad zu befinden und den Klodeckel zu öffnen, das Sitzpolster am Wohnzimmersessel anhebt? Spätestens dann stellt sich die allseits beliebte Frage, ob man Schlafwandler aus ihrem Delirium wecken soll. Die klare Antwort lautet: Nein, besser nicht. Da sich die Person in der Tiefschlafphase befindet, ist das Wecken ohnehin nicht so leicht. Die Schlafwandler könnten durch plötzliche Weckversuche erschrecken und dadurch die Unfallgefahr erhöhen oder sogar zu aggressiven Handlungen neigen.

    Bewahre deshalb Ruhe, nimm den Mondsüchtigen lieber sanft an der Hand und führe die Person vorsichtig wieder in das sichere Bett zurück. Ist es aufgrund von akuter Unfallgefahr doch notwendig, den Schlafwandler in den Wachzustand zu bringen, gilt es einige Regeln zu beachten:

    • Verzichte nach Möglichkeit auf die Betätigung des Lichtschalters.
    • Wecke die Betroffenen vorsichtig und sprich die Person mit ihrem Namen an.
    • Begleite den Schlafwandler mit ruhigen Worten wieder ins Bett.

    Schlafwandler sollten nach Möglichkeit nicht geweckt werden!

    Kann man Schlafwandeln vermeiden?

    Wenn Du als ersten Schritt die äußeren Gefahrenquellen beseitigt haben, gilt es, geeignete Methoden zu finden, um die nächtlichen Spaziergänge zu verhindern. Eine direkte Behandlung ist nicht möglich, die Auslöser aber lassen sich durchaus minimieren. Wie bei den meisten Schlafanomalien helfen vor dem Zubettgehen:

    Bei Erwachsenen steht Schlafwandeln oft in Zusammenhang mit psychischen Belastungen wie Stress, Alkoholkonsum und Medikamenteneinnahme. In ganz seltenen Fällen kommt es zum Einsatz von Medikamenten, welche die Tiefschlafphase verkürzen, um so das Schlafwandeln zu verhindern.

    5 Tipps zum sicheren Umgang mit schlafwandelnden Kindern und Erwachsenen

    • Schlafwandler wenn möglich nicht wecken, sondern sanft wieder in ihr Bett führen
    • Sicherheitsvorkehrungen in der Wohnung treffen
    • Für einen geregelten Schlafrhythmus sorgen
    • Entspannungsmethoden erlernen
    • Auslösende Faktoren vermeiden

    Fun Fact – können auch Hunde schlafwandeln?

    Die geliebten Fellnasen träumen wie Menschen und durchlaufen sogenannte Tiefschlafphasen. Daher ist es möglich, dass auch ein Hund in der REM-Phase zu wandern beginnt. Die Herdplatten sind dabei nicht so sehr in Gefahr, der Vierbeiner imitiert beim Schlafwandeln lieber das Jagen von geeigneten Beutetieren.

    Quellen:

    https://www.neurologienetz.de/fachliches/erkrankungen/schlaferkrankungen/schlafwandeln-somnambulismus https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/gehirn-nerven/schlafstoerungen/schlafwandeln.html https://www.orthomol.com/de-de/lebenswelten/schlaf/schlafwandeln-somnambulismus

    https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/schlafwandeln-ursachen-und-schlafwandler-wecken

    https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/gesundheit/1000-antworten-1854.html

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