Wer kennt das nicht: Am nächsten Tag steht ein wichtiger Termin oder eine Prüfung auf dem Plan und wie auf Kommando glänzt der erholsame Schlaf mit Abwesenheit. Zu wenig Schlaf kann Körper und Geist auf die Probe stellen, doch meistens sind die Störungen nur leicht und gehen schnell vorüber. Fakt ist aber: Der Körper braucht Tiefschlaf. Warum diese Schlafphase so wichtig ist und was bei fehlendem Tiefschlaf im Körper passiert, erfährst Du im Folgenden!
Die Frage, wie lange man schlafen sollte, ist eigentlich ganz einfach zu beantworten: So lange, bis man sich ausgeschlafen fühlt!
Der erwachsene Mensch benötigt im Durschnitt zwischen 6 und 10 Stunden Schlaf, Kinder im Säuglingsalter hingegen schlafen im Durchschnitt 16 Stunden über den Tag und die Nacht verteilt. Je älter ein Kind wird, desto mehr passen sich die Schlafzyklen, zur Freude der Eltern, dem Tag- und Nachtrhythmus an. Mit fortschreitendem Alter nimmt der Schlafbedarf meistens ab.
Das Schlafpensum hängt generell von äußeren Umständen wie psychischen und physischen Belastungen, Ernährung, Alter und der Einnahme von Medikamenten ab und kann individuell sehr verschieden sein.
Schlaf ist kein einheitlicher Zustand, sondern teilt sich in verschiedene Schlafphasen auf. Beim Menschen unterscheidet man zwischen 5 unterschiedlichen Schlafphasen:
Jeder Mensch durchläuft diesen 5-teiligen Schlafzyklus nicht nur einmal, sondern wiederholt ihn in 90-minütigem Abstand gleich mehrere Male pro Nacht. Unser Schlaf lässt sich in Non-REM-Phasen und REM-Phasen aufteilen. REM, die Abkürzung des Begriffs Rapid-Eye-Movement, stammt aus dem Englischen und bedeutet „schnelle Augenbewegungen“. Die Einschlafphase und der leichte Schlaf werden als Non-REM-Phase bezeichnet. In dieser essenziellen Tiefschlafphase, der sogenannten REM-Phase, träumen wir kaum. Sie dient als die wichtigste Regenerationsphase im Schlaf.
Die Phase des Tiefschlafs ist für den Körper von äußerst wichtiger Bedeutung. In diesem Schlafstadium schüttet der Körper Wachstumshormone aus, die nicht nur Nägel und Haare wachsen lassen, sondern auch beschädigtes Gewebe erneuern. Wer zu wenig Tiefschlaf erhält oder die Tiefschlafphase gar nicht erreicht, fühlt sich morgens oft müde und wenig ausgeruht, da der Körper zu wenig Zeit für die nötige Erholung zur Verfügung hatte.
In der nützlichen Tiefschlafphase
Endlich können wir uns so richtig entspannen und zur Ruhe kommen. Sogar das Immunsystem kommt in dieser Schlafphase auf ihre Kosten. Am Tag gelernte Inhalte wandern in der Tiefschlafphase vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis und auch das Immunsystem lernt hier gleich mit. Laut Erkenntnissen einer deutsch-niederländischen Forschergruppe werden gesammelte Informationen über Krankheitserreger und Keime in der Tiefschlafphase verarbeitet. Das Gehirn überarbeitet in diesem Schlafstadium also nicht nur die Eindrücke des Tages, sondern viel mehr Informationen, als bisher angenommen wurde. Eine ausgeprägte Tiefschlafphase sorgt zudem für gesündere Organe.
Schlafwandeln oder Sprechen im Schlaf kommt häufig in der Tiefschlafphase vor und das Aufwachen ist nicht so leicht wie in anderen Stadien.
Im Durchschnitt absolviert der Körper pro Nacht 6 Schlafzyklen: Die erste Tiefschlafphase tritt ungefähr 30–45 Minuten nach dem Einschlafen ein. 15–20 % werden pro Schlafzyklus der Tiefschlafphase zugerechnet, die bis zu einer Stunde anhalten kann. Die ersten vier Stunden Schlaf sorgen oft für die meiste Erholung, da die Tiefschlafphasen deutlich stärker auftreten. Schon ab dem dritten Schlafzyklus tritt dieses Stadium weit weniger stark ein.
Du fühlst Dich nach dem Aufwachen abgeschlagen und haben das Gefühl, schlecht geschlafen zu haben? Das kann an zu wenig Tiefschlaf liegen. Zur Verbesserung der Tiefschlafphase kann man auf so manche, recht simple Strategien zurückgreifen:
Das Schlafbedürfnis ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und der Schlaf läuft nicht konstant ab. 1,5 bis 2 Stunden Tiefschlafphase pro Nacht gelten als normal und sollten im besten Fall immer erreicht werden. Das setzt allerdings eine Schlafperiode von 6 bis 8 Stunden voraus.
Träume werden vor allem in der REM-Phase, der sogenannten Traumphase, besonders intensiv erlebt und hier fällt auch das Aufwachen leichter. Laut Forschern kommt es in diesem Schlafstadium zur Verarbeitung der Sinneseindrücke des Tages und anderen aufgenommenen Informationen. Doch Träume kommen auch in der Tiefschlafphase vor. Diese sind jedoch mehr durch Situationen als durch Handlungen geprägt.
Das körpereigene Hormon Melatonin ist für den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich. Durch das fehlende Sonnenlicht bei Nacht wird Melatonin im Körper ausgeschüttet und Müdigkeit setzt ein. Bei Schlafstörungen kann Melatonin vom Arzt verschrieben werden, um dem Körper beim Einschlafen zu unterstützen. Erfahre mehr zum Thema Melatonin in unserem Artikel Melatonin bei Schlafstörungen.
In einer Studie aus dem Jahr 2022 konnte zudem der positive Effekt einer sogenannten Gewichtsdecke auf unseren Melatoninspiegel bestätigt werden. Diese schweren Decken, die auch unter dem Namen Therapiedecken und Gravity-Decken bekannt sind, üben einen sanften Druck auf den Körper aus, der ebenfalls eine erhöhten Ausschüttung von „Wohlfühlhormonen“ wie Serotonin und Oxytocin zur Folge hat, während das Stresshormon Cortisol reduziert wird. Bei den allermeisten Nutzern führt dies zu einem tieferen und erholsameren Schlaf.
Quellen:
https://detektor.fm/wissen/studie-tiefschlaf-foerdert-das-immunsystem
https://www.derschlafraum.de/schlafberatung/blog/die-fuenf-schlafphasen-so-sieht-gesunder-schlaf-aus
https://www.brain-effect.com/magazin/tiefschlaf-ratgeber
https://www.futura-sciences.com/de/was-ist-tiefschlafphase-definition_800/
https://meinschlaf.de/schlaflexikon/tiefschlaf-597/
https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/gehirn-nerven/schlafstoerungen/schlafstadien.html
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